Dänemark: Die Region Nordjütland (Nordjylland)

Die dänische Region Nordjütland (Nordjylland) ist der nördlichste Teil der Halbinsel Jütland und umfasst, neben dem Festland der Nordspitze Jütlands, auch die Inseln Vendsyssel-Thy, Mors, Læsø und die Gemeinde Mariagerfjord. Die Verwaltungshauptstadt der Region Nordjylland ist Aalborg, die gleichzeitig auch die touristisch interessanteste Stadt der Region ausmacht. Wie die anderen Regionen, so wurde auch Nordjütland im Jahr 2007 geschaffen und ersetzte damit die vorhergehenden Amtsgemeinden in die Dänemark eingeteilt war.
 
Die Region Nordjütland liegt eingebettet zwischen der Nordsee (Vesterhavet), dem Kattegat und dem Skagerrak. Unter den rund 580.000 Einwohnern Nordjyllands leben 127.000 allein in Aalborg, was über 20 Prozent der Bewohner der gesamten Region entspricht. In Nordjylland zählt man nur weniger als zehn Prozent der dänischen Bevölkerung, was insbesondere mit dem Mangel an Industrie und Arbeitsplätzen zusammenhängt.

Grenen bei Skagen
Foto: Herbert Kårlin

Mit einer Arbeitslosigkeit von rund sieben Prozent verfügt diese Region über die höchste Arbeitslosigkeit Dänemarks, wobei die Jugendarbeitslosigkeit sogar bei nahezu 14 Prozent liegt.. Nordjütland ist die ärmste Region Dänemarks, auch wenn der Kaufkraftstandard auch dort immer noch etwas über dem Durchschnittswert Europas liegt. Die Lebenshaltungskosten liegen, trotz der geringeren Einkommen, auch hier auf dem Durchschnittsniveau Dänemarks, was sich auch negativ auf den Tourismus auswirkt.
 
Wie alle fünf Regionen Dänemarks so hat auch Nordjütland keinerlei eigene Steuereinnahmen, sondern erhält von der Regierung sogenannte Block Grants, also pauschale Zuweisungen für jede Art von Haushaltsausgaben, wobei allerdings hinzukommt dass auch diese Region keinerlei Gelder von einem Budget auf ein anderes übertragen darf und Gelder, die am Ende des Haushaltsjahres übrig bleiben, zurückbezahlen muss.
 
Der bedeutendste Wirtschaftszweig der Region Nordjütlands ist heute der Tourismus, da der Fischfang eine immer geringere Rolle spielt und die Industrie wenig Interesse an dieser Region zeigt. Auch wenn Aalborg das kulturelle, wirtschaftliche und touristische Zentrum der Region ist, so gibt es überall in Nordjütland bedeutende Sehenswürdigkeiten, angefangen von der Wanderdüne Råbjerg Mile, den Bunkern aus dem zweiten Weltkrieg und der Versandeten Kirche bis zu Grenen, wo sich Kattegat und Skagerrak treffen. Es ist daher kein Problem eine Woche nur in Nordjylland zu verbringen ohne sich zu langweilen.
 
Aalborg wird in Dänemark als das Paris des Nordens bezeichnet, da in dieser Stadt Kunst eine sehr wichtige Rolle spielt, aber auch die Altstadt lockt und bietet ein reiches kulturelles Angebot. Bei allen anderen Städten dieser Region handelt es sich um kleinere Städte mit einem eingeschränkten Angebot an Sehenswürdigkeiten, auch wenn man in der Fußgängerzone von Skagen das dänische Wort hygge verstehen wird und auch Fredrikshavn mit einigen Kirchen, Museen und Skulpturen lockt. Mit seinen Werften und einigen Industrieunternehmen ist Frerikshavn vor allem der wirtschaftliche Motor Nordjüllands.